Freie Apothekerschaft fordert mehr Transparenz im Umgang mit Arzneimittelversendern aus den Niederlanden – IFG-Antrag beim GKV-Spitzenverband gestellt

Die Freie Apothekerschaft hat beim GKV-Spitzenverband nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) einen Antrag gestellt, um umfassende Einblicke in den Umgang mit Arzneimittelversendern mit Sitz in den Niederlanden zu erhalten. Hintergrund ist die anhaltende Kritik an der Rabattvergabepraxis sowie den von diesen ausgehenden Wettbewerbsverzerrungen zugunsten einiger Arzneimittelversender auf Kosten der Vor-Ort-Apotheken.


 
Die Freie Apothekerschaft fordert vom GKV-Spitzenverband umfassende Auskünfte zur Rolle der Schiedsstelle bei der Entscheidung über einen möglichen Ausschluss niederländischer Arzneimittelversender vom Rahmenvertrag (§ 129 SGB V) sowie zu bereits ergriffenen Maßnahmen oder Sanktionen gegen rechtswidrige Rabattaktionen dieser Arzneimittelversender. Zudem möchte sie erfahren, warum der GKV-Spitzenverband nicht gegen die zunehmenden Rabatte der niederländischen Anbieter vorgeht und weshalb diese trotz Verstoßes gegen die Apothekenbetriebsordnung Arzneimittel nach Deutschland versenden dürfen.

Hintergrund ist, dass Anbieter wie DocMorris oder Shop Apotheke auf ihren Websites auch Bücher, Fahrradsattel und Haustierzubehör anbieten. Weiterhin werden sämtliche Dokumente und Rechtsgutachten zur Rabattvergabepraxis sowie die Haltung des GKV-Spitzenverbands dazu angefordert, ebenso wie Informationen darüber, ob und wie Versicherungsnehmer über die damit verbundene Benachteiligung der Vor-Ort-Apotheken informiert werden.
 
„Mit dem IFG-Antrag wollen wir mehr Transparenz schaffen und den GKV-Spitzenverband dazu bewegen, seiner Verantwortung gegenüber den Vor-Ort-Apotheken und den Versicherten gerecht zu werden“, so Daniela Hänel, 1. Vorsitzende der Freien Apothekerschaft. „Nur mit klaren Informationen können wir die Wettbewerbsbedingungen fair gestalten und die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln in Deutschland sichern.“
 
Die Freie Apothekerschaft erwartet eine zeitnahe und umfassende Antwort vom GKV-Spitzenverband und wird die Entwicklungen weiter aufmerksam begleiten.