Ein Weihnachtsgruß an uns alle – Warum wir gerade jetzt nicht leiser werden dürfen

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

draußen leuchten die ersten Adventslichter, und eigentlich sollte jetzt die Zeit der
Ruhe, der Besinnlichkeit und des Friedens einkehren. Doch wenn wir ehrlich in uns
hineinhorchen, mischt sich in den Weihnachtszauber dieses Jahres ein bitterer
Beigeschmack. Wir blicken auf Monate zurück, die uns substanziell alles abverlangt
haben – nicht nur körperlich, sondern vor allem emotional.

Wir stehen tagtäglich in der Offizin, beraten, hören zu, trösten und versorgen.
Wir sind das Rückgrat der Gesundheitsversorgung vor Ort. Und doch fühlen wir
uns politisch oft unsichtbar – oder schlimmer noch: ignoriert.

Die Realität schmerzt.

Wir sehen, wie die Kosten um uns herum explodieren, während ein dringend
notwendiger Inflationsausgleich uns konsequent verwehrt wird. Wir lesen den
Referentenentwurf aus dem BMG und müssen fassungslos feststellen:
Das ist keine Reform, das ist ein Angriff auf unsere Existenz. Anstatt die
heilberufliche Kompetenz der Einzelapotheke zu stärken, wird den
ausländischen Versandhändlern und Drogeriemärkten der rote Teppich
ausgerollt. Was über Jahrzehnte aufgebaut wurde – das Vertrauen,
die Nähe, die Sicherheit für den Patienten – wird leichtfertig aufs Spiel gesetzt.

Es ist nur allzu menschlich, wenn man in diesen dunklen Momenten kurz davor ist,
zu resignieren. Wenn man sich fragt: „Lohnt sich dieser Kampf überhaupt noch?“
Meine Antwort an Euch ist: Ja. Jetzt erst recht. Aufgeben ist keine Option.
Nicht für uns, und vor allem nicht für unsere Patienten, die ohne uns im Regen
stehen würden. Aber wir dürfen diesen Kampf nicht mehr jeder für sich
allein im stillen Kämmerlein führen.

Weihnachten ist das Fest der Gemeinschaft. Lasst uns diesen Gedanken
politisch nutzen: Rückt zusammen: Tauscht Euch mit den Kollegen im Nachbarort
aus, statt in Konkurrenz zu denken. Unsere Stärke liegt in der Einigkeit.

Werdet laut: Lasst uns gemeinsame Pressemitteilungen für die lokale Bevölkerung

verfassen. Erklären wir den Menschen, was auf dem Spiel steht. Wenn die Politik uns
nicht hören will, dann sorgen wir dafür, dass die Wähler es tun.

Nutzt das Vertrauen: Wir haben jeden Tag hunderte Kundenkontakte. Klärt auf,

zeigt die Missstände auf, macht die abstrakte Politik konkret erfahrbar.

Dieser Brief soll Euch Mut machen. Ihr seid nicht allein. Es gibt unzählige
Kollegen da draußen, die genau wie Ihr für den Erhalt der
Apotheke vor Ort brennen. Wir sind viele, wir sind kompetent
und wir sind unverzichtbar.

Lassen wir uns nicht entmutigen, sondern nutzen wir die kommenden Tage,
um Kraft zu tanken und im neuen Jahr mit neuer Entschlossenheit
für unseren Berufsstand einzustehen.

Ich wünsche Euch, Euren Teams und Euren Familien trotz aller Widrigkeiten
ein gesegnetes Weihnachtsfest, Momente der echten Freude und vor allem:
den Mut, weiterzumachen.

Herzliches und in kollegialer Verbundenheit

Daniela Hänel
mit dem Gesamtvorstand der Freien Apothekerschaft e.V.

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Ein Handzettel für die Aufklärungskampagne sowie ein vorgefertigter Pressetext stehen hier zum Download bereit und können als Vorlagen nach Belieben individuell angepasst und genutzt werden – gerade in der jetzigen Zeit kann und muss aufgeklärt und informiert werden.

Freie Apothekerschaft erhebt Untätigkeitsklage gegen den GKV-Spitzenverband wegen ausstehender Informationsfreigabe nach IFG-Antrag

Die Freie Apothekerschaft hat am 31.07.2025 und 05.08.2025 beim Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) umfangreiche Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) zur rechtswidrigen Rabattvergabepraxis niederländischer Arzneimittelversender gestellt. Im Wesentlichen geht es dabei um die Rolle der paritätischen Stelle von GKV-Spitzenverband und dem Deutschen Apotheker-Verband (DAV). Trotz Aufforderungen und Fristsetzung verweigerte der GKV-Spitzenverband die erforderliche Bescheidung und Übersendung der Informationen, allerdings ohne hinreichend konkrete Gründe dafür anzuführen.

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Stellungnahme der Freien Apothekerschaft zum Reformgesetz (ApoVWG)

Vergangene Woche fand im BMG die Anhörung zu den Referentenentwürfen für die geplante Apothekenreform statt. Neben der ABDA waren zu diesem Termin auf Apothekerseite auch die FA und eine Reihe weiterer Interessensvertreter und Verbände eingeladen. Für die Freie Apothekerschaft war unsere 1. Vorsitzende Daniela Hänel anwesend, die die Gelegenheit auch mehrfach nutzte, die Forderungen der Apotheken vor Ort vorzubringen. Die zentralen Forderungen der Freien Apothekerschaft beziehen sich auf die Apothekenhonorierung und die Strukturrelevanz der Apotheken vor Ort.

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Freie Apothekerschaft initiiert Apotheken-Gipfel

Am 01. und 02. November 2025 fand auf Einladung des Vereins Freie Apothekerschaft e.V. ein kurzfristig einberufener „Apotheken-Gipfel“ in Frankfurt am Main statt. Ziel des Treffens war die Erarbeitung eines gemeinsamen Kontextes wegen der BMG-Referentenentwürfe zum Gesetz zur Weiterentwicklung der Apothekenversorgung (AVWG), um die Interessen der inhabergeführten Vor-Ort-Apotheken gegenüber der Bundespolitik geschlossen zu vertreten.

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Rx-Versandhandelsverbot unionsrechtlich zulässig – Freie Apothekerschaft fordert Politik zum Handeln auf

Auf dem Deutschen Apothekertag in Düsseldorf hat Bundesgesundheitsministerin Nina Warken erneut vage Worte gefunden, wenn es um die Zukunft der Apotheken und die Frage des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln geht. Ein klares Bekenntnis zu einem RX-Versandhandelsverbot blieb aus. Stattdessen wurden die Apotheken mit Aussagen, man wolle das Thema „noch einmal mitnehmen“ weiterhin im Unklaren gelassen.

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Freie Apothekerschaft stellt IFG-Anträge an die Landesgesundheitsministerien, um Antworten über die Kontrolle grenzüberschreitender Arzneimittelversender zu erhalten.

Die Freie Apothekerschaft hat in allen Bundesländern mit einem Informationsfreiheits- bzw. Informationszugangsgesetz umfassende Anträge gestellt, um endlich Klarheit über die Kontrolle der Arzneimittelpreisbindung im In- und Ausland zu schaffen. Vor allem richtet sich die hinter den Informationsanträgen stehende Kritik in erster Linie gegen die Hollandversender wie DocMorris und Redcare (Shop Apotheke), die mit Rabatten werben und so die verbindlichen gesetzlichen Vorgaben aus Sicht der Freien Apothekerschaft strukturell umgehen, während Präsenzapotheken in Deutschland reguliert und streng überwacht werden. 

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