Protestkartenaktion der ABDA findet keine Zustimmung unter den Mitgliedern der Freien Apothekerschaft

Rund acht Wochen sind seit dem bundesweiten Protesttag der Apotheken vergangen, das ALBVVG wurde verabschiedet, einige Versprechungen gemacht, aber in der täglichen Arbeit sind in der Apotheke noch keine spürbaren Entlastungen angekommen. Grund genug für die ABDA „zu eskalieren“. In einer ersten „Eskalationsstufe“ wurden Pop-up-Karten an Gesundheitspolitiker verschickt und in der nun anstehenden Stufe soll die Bevölkerung mit einer Protestkartenaktion mit ins Boot geholt werden. 

Grundsätzlich eine nette Idee, die aber weder als Eskalation zu bezeichnen ist, noch auf große Zustimmung innerhalb der Apothekerschaft stößt, denn sehr viele aktive Kolleg:innen beteiligen sich bereits seit Mitte März an der Protestkartenaktion, die die Freie Apothekerschaft zusammen mit der IGMed nach „Der letzte Kittel“-Aktion initiiert hat. Diese Tatsache dürfte auch der ABDA hinlänglich bekannt sein. 

Wo also liegt der Sinn, eine bereits existierende und noch im Gange befindliche Aktion zu kopieren und erneut Karten zu sammeln? Und damit nicht genug. Die ABDA schafft es tatsächlich eine Protestaktion so bürokratisch zu orchestrieren, dass diese selbst dem willigsten Kollegen verleidet wird. Ein völlig realitätsfernes Prozedere mit Vertragsunterzeichnung zu Beginn und symbolischer Kartenübergabe zum Aktionsende kann nicht zum Gelingen der Aktion beitragen. Geschweige denn werden Fotos von ausgefüllten Karten im Bundesgesundheitsministerium Eindruck schinden. Echte Eskalation sieht anders aus!

Wir alle sind bereit, Aktionen, die eine echte Eskalation bedeuten und die Realisierung unserer Forderungen näher bringen, zu unterstützen, aber mit der geplanten Maßnahme ist keines dieser Kriterien erfüllt. 

Die Freie Apothekerschaft fordert somit von der ABDA, dass sie die Beitragsgelder nicht für solch aussichtslose Aktionen verschwendet, sondern für kreativen und zielgerichteten Protest einsetzt!