Stärkung der Apotheke vor Ort und juristisches Vorgehen im Fokus

Vorstand: Cordula Eichhorn, Daniela Hänel, Reinhard Rokitta (v.l.n.r.)

Die Freie Apothekerschaft blickt auf eine äußerst gelungene Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main zurück, bei der nicht nur wichtige Entscheidungen getroffen, sondern auch starke Signale für die Zukunft der Apotheken vor Ort gesetzt wurden.

Gegründet am 2. Mai 2010 von 14 selbstständigen Apothekerinnen und Apothekern, ist der Verein heute auf über 1.560 Mitglieder in allen Bundesländern angewachsen. Diese Entwicklung war auf der zweitägigen Veranstaltung am letzten Wochenende deutlich spürbar – sowohl in der großen Beteiligung als auch in der engagierten Stimmung unter den Teilnehmenden.

Ein zentraler Programmpunkt war die Wahl des Vorstands für die kommenden 2 Jahre. Die Mitglieder sprachen dem bisherigen Vorstand Daniela Hänel, 1. Vorsitzende, Cordula Eichhorn, stellv. Vorsitzende und Reinhard Rokitta, Schatzmeister, ihr vollstes Vertrauen aus. Dies unterstreicht die Zustimmung und die Anerkennung für die geleistete Arbeit des Führungsteams. Ein weiterer wichtiger Beschluss war die Verabschiedung einer neuen Satzung, die den Verein für zukünftige Herausforderungen rüstet und die Belange der Mitglieder in allen Bundesländern noch besser abbildet. Sie schafft die Grundlage für eine noch schlagkräftigere Interessensvertretung.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der fesselnde Vortrag von Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg zum Thema „Demographie, Wirtschaft und Soziales: Was kommt nach der Wahl?“. Seine Ausführungen boten den Mitgliedern der FA wertvolle Einblicke in die zukünftigen Herausforderungen und Chancen, die sich aus dem demographischen Wandel ergeben und welche Auswirkungen diese auf die Gesundheitspolitik und somit auf die Apotheken haben werden.

Auch rechtliche Themen standen im Fokus. Dr. Fiete Kalscheuer, Dr. Nicolas Harding und Dr. Thomas Guttau von der renommierten Anwaltskanzlei Brock Müller Ziegenbein gaben eine umfassende Übersicht zu allen offenen Klageverfahren der Freien Apothekerschaft. Sie beleuchteten detailliert, welche Erfolge bereits erzielt wurden und welche weiteren Probleme selbstständiger Apotheker im Bereich der öffentlichen Apotheken noch juristisch bewertet und verfolgt werden können. Dies unterstreicht die Entschlossenheit des Vereins, auch auf rechtlichem Wege für die Stärkung der Apotheken vor Ort einzutreten.

Daniela Hänel, 1. Vorsitzende: „Die öffentliche Apotheke ist systemrelevant – das ist keine Phrase, sondern gelebter Alltag. Doch dieser Alltag wird politisch zunehmend ignoriert. Unsere Versorgungsstrukturen stehen unter Druck durch überbordende Bürokratie, eine chronische Unterfinanzierung und kurzsichtige Reformen. Wir als Freie Apothekerschaft sprechen nicht nur über Missstände – wir handeln. Wir setzen auf Fachkompetenz, jurische Klarheit und den festen Willen, Verantwortung zu übernehmen.“

Die inhabergeführte Apotheke darf nicht zur Randnotiz im Gesundheitssystem verkommen. Sie ist unverzichtbar für Versorgungssicherheit, Patientennähe und pharmazeutische Qualität.

Hänel: „Mit der neuen Gesundheitsministerin Nina Warken verbinden wir nicht nur Hoffnung, sondern die klare Erwartung, dass die öffentliche Apotheke endlich wieder politische Rückendeckung bekommt. Bleiben echte Reformschritte aus, werden wir unseren Kurs entschlossener denn je fortsetzen – mit juristischen Mitteln, mit öffentlichem Druck, mit Haltung. Und das hat die Mitgliederversammlung deutlich gezeigt: Apothekerinnen und Apotheker, die sich in unserem Verein engagieren, zeigen dass sie bereit sind für die Zukunft der Apotheke vor Ort zu kämpfen.“