Freie Apothekerschaft fordert: Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittel verbieten
Patienten und Apotheken bleiben auf der Strecke / Politik muss handeln
Warum setzen sich die Abgeordneten des Deutschen Bundestages nicht für die 20.000 Apotheken und deren 160.000 Mitarbeiter ein? Das niederländische Parlament forderte die Bundesregierung auf, ein Versandhandelsverbot verschreibungspflichtiger Arzneimittel zu unterlassen. Es setzt sich also für drei Logistikunternehmen und etwa 1.000 betroffene, holländische Mitarbeiter ein. Hier machte sich Sigmar Gabriel 2016 für 15.000 Tengelmann-Mitarbeiter stark. Warum also setzen sich die Abgeordneten aller Parteien nicht für die Apotheken und deren Mitarbeiter ein, sondern verfolgen teilweise nicht nachvollziehbare Ideologien? Wo liegt der Unterschied? Diese Fragen möchte der Bundesverband der selbständigen ApothekerInnen von der Politik geklärt wissen.
Warum wird ein ausländischer Konzernbetrieb, der in Deutschland nichts zum Wohl der Allgemeinheit beisteuert, so geschützt? Warum soll es so schwer sein, einen (aus Sicht der Freien Apothekerschaft) Fehler, der 2004 von der damaligen SPD-Regierung mit der Zulassung des Versandes verschreibungspflichtiger Arzneimittel gemacht wurde, zu korrigieren? Was ist so sozial am Versandhandel? Was ist digital am Versandhandel?
Freie Apothekerschaft fordert: Der Mensch muss wieder in den Mittelpunkt / Honorar für Apotheken erhöhen
Zuwendung zum Patienten, das Zwischenmenschliche, die Gespräche, die individuelle und persönliche Beratung, das Kümmern, das Versorgen – auch bis ans Krankenbett — zählt in der heutigen Zeit nicht mehr. Es wird von Politik und Krankenkassen immer weniger honoriert. Ist es aber nicht gerade das, was kranke Menschen und ihre Angehörigen wollen? Ist es nicht auch das, wofür sie ihre Versichertenbeiträge entrichten? Denn der Mensch ist das Wichtigste. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Debatten um die Neugestaltung der Arzneimittelpreisverordnung und dem kürzlich veröffentlichten Honorargutachten fordert die Freie Apothekerschaft eine Erhöhung des Packungsabgabehonorars durch die komplette Abschaffung des Krankenkassenrabatts.
Wenn sich mit der CDU/CSU nun auch die SPD im Koalitionsvertrag für ein Versandverbot verschreibungs-pflichtiger Arzneimittel einsetzen will, so ist das lediglich eine wohlwollende Absichtserklärung. Die Umsetzung kann Monate oder auch Jahre dauern. Viele Apotheken werden schließen müssen, wenn das Honorar und die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht schnellstens verbessert werden. „In diesem Zusammenhang muss man besonders im Gesundheitswesen der Politik die Förderung einer „kalten“ Gesellschaft vorwerfen“, so Dr. Helma Gröschel, Vorsitzende der Freien Apothekerschaft. „Verschreibungspflichtige Arzneimittel sind nicht als reine Lieferobjekte zu betrachten. Sie sind Waren besonderer Art, zu denen die persönliche Abgabe und Beratung durch die Apotheke vor Ort gehören.“
Aufklärungskampagne der Freien Apothekerschaft
Freie Apothekerschaft fordert:
Honorar für Apotheken erhöhen und Versand verschreibungspflichtiger Arzneimittelverbieten verbieten
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Ein politisches Weihnachtsgeschenk der besonderen Art: Mehr als jede dritte Apotheke soll wohl schließen!
Herxheim, im Dezember 2017 – Was darf ein Apotheker als Leistungserbringer der Gesetzlichen Krankenkasse verdienen? Laut einem jetzt veröffentlichten 256 Seiten starken Gutachten, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in 2016 in Auftrag gegeben wurde, in Zukunft deutlich weniger. Die Folge? Jede dritte Apotheke wird schließen müssen. Die Freie Apothekerschaft fordert die Politik auf, umgehend die fragwürdigen Änderungen am Arzneimittelpreis zu beenden und endlich mit Augenmaß die Versorgung der Bürger durch die deutschen Apotheken zu sichern.
In Diskussion steht der Preis für verschreibungspflichtige Arzneimittel. In diesem wird unter anderem die Vergütung für die Apotheken geregelt. (mehr Informationen siehe unten, Link ABDA) „Dem SPD-geführten Bundesministerium scheint es in erster Linie um die Frage zu gehen: Was darf ein Apotheker als Leistungserbringer der Gesetzlichen Krankenkasse verdienen? Wenn allerdings die Abgabe von Hustenbonbons gleichgesetzt wird mit der Abgabe eines Blutdruckmittels auf Verordnung eines Arztes inklusive Beratung, und der Inhaber einer Apotheke mit allen Risiken der Selbständigkeit und auch der Haftung für sein Tun verglichen wird mit dem angestellten Apotheker einer Krankenhausapotheke, dann scheint das Ergebnis des Gutachtens schon vorher festgestanden zu haben“, so Dr. Helma Gröschel, Vorsitzende der Freien Apothekerschaft.
Erhalt der Apotheken vor Ort / Bundestagswahl: Freie Apothekerschaft startet Flyeraktion zur Aufklärung
Apotheken vor Ort dürfen nicht noch mehr sterben. Für den Erhalt der Apotheken setzt sich die Freie Apothekerschaft massiv ein. Ende August startet dazu eine Flyeraktion in beteiligten Apotheken. Sie soll vor der Bundestagswahl aufklären, welche Standpunkte die unterschiedlichen Parteien vertreten. Jede Apotheke kann dafür vorbereitete Flyer und Plakate nutzen.
„Apotheker sind höflich, zurückhaltend, beinah angepasst. So das Bild in der Öffentlichkeit. Damit soll es jetzt vorbei sein. Sieben Wochen vor der Bundestagswahl wollen sich diesmal viele Apotheken lautstark einmischen“, erklärt Dr. Helma Gröschel, Vorsitzende der Freien Apothekerschaft. „Aufklärung in der Bevölkerung über die Standpunkte der Parteien ist dringend nötig.“ Die Parteien, die sich vehement gegen das Versandhandelsverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel aussprechen, stehen bei den deutschen Apotheken im Fokus der Kritik. Die Verlagerung krankenkassenrelevanter Leistungen ins Ausland, gestützt durch die Politik, trifft nicht nur die deutschen Apotheken, sondern könnte auch für viele andere Leistungserbringer des deutschen Gesundheitswesens den finanziellen Ruin bedeuten, die Ärzteschaft eingeschlossen.